2994: Jean-Luc Vez, Direktor des Bundesamtes fuer Polizei (BAP)

Nominiert: Jean-Luc Vez, Direktor des Bundesamtes fuer Polizei (BAP)
Kategorie: Lebenswerk

Zusammenfassung

Jean-Luc Vez ist Direktor der Bundesamtes fuer Polizeiwesen (BAP/Fedpol) - dem Nachfolger der Bundespolizei BuPo. Er absolvierte sein Studium an der Universitaet Freiburg, wo er zum Dr. iur. promovierte. 1986 trat er in die Zentralstelle fuer Gesamtverteidigung ein. 1990 wurde er Stellvertreter des Sonderbeauftragten fuer Staatsschutzakten. In dieser Funktion fuehrte er u. a. eine Abteilung und realisierte verschiedene Projekte. Waehrend vier Monaten hatte er die interimistische Leitung als Sonderbeauftragter inne, die er am 1. Mai 1992 an René Bacher uebergab.

1992 uebernahm er die Leitung der Abteilung Presse und Funkspruch im Generalsekretariat des Eidgenoessischen Justiz- und Polizeidepartementes.

Per 1. Maerz 1996 wurde Jean-Luc Vez [im Alter von 39 Jahren] vom Bundesrat zum stellvertretenden Direktor und Chef der Hauptabteilung "Recht und Besondere Dienste" im Bundesamt fuer Polizeiwesen (BAP) ernannt. In dieser Funktion leitete und koordinierte er einerseits die Sektionen Rechtsetzung/Datenschutz, Ausweisschriften/ Gluecksspiele, Auslandschweizerfuersorge und Buergerrecht, andererseits den Erkennungsdienst, das Strafregister und das Ripol.

Per 1. Januar 2001 wurde Jean-Luc Vez zum Direktor des Bundesamtes fuer Polizei ernannt. In dieser Funktion macht er sich seither v.a. fuer eine Verschaerfung des BWIS stark (Bundesgesetz zur Wahrung der inneren Sicherheit). In der ersten Phase der Revision dieses Gesetzes soll ein "Propaganda-Artikel" eingefuehrt werden, in der zweiten Phase soll die "verdeckte Ermittlung" ausgebaut werden, d.h. der Einsatz von Wanzen in Privatraeumen -- ohne konkreten Tatverdacht! Vez' Begruendung (gemaess einem Interview im Sonntags-Blick): "Fuer den Kampf gegen den Terrorismus braucht es einen weltweiten Informationsaustausch. Wenn wir unseren Partner im Ausland nichts geben koennen, bekommen wir von ihnen auch keine Informationen. Deshalb brauchen wir Instrumente, welche die Informationsbeschaffung in der Schweiz verbessern." Entsprechend setzt sich Vez fuer den Ausbau der Zusammenarbeit mit Polizeien und Geheimdiensten der EU und der USA ein.

Jean-Luc Vez gilt auch als Fahnentraeger fuer die Einfuehrung einer umfangreichen gesamtschweizerischen DNA-Datenbank fuer Straftaeter, weil "die moderne Verbrechensbekaempfung auf dieses Hilfsmittel nicht verzichten" koenne.

Jean-Luc Vez ist Mitglied des Advisoryboards der DCAF ("Geneva Centre for the Democratic Control of Armed Forces").

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Directeur de l'Office fédéral de la police (OFP) depuis le 1er janvier 2001, Jean-Luc Vez, 44 ans, habite à Fribourg. Marié, père de deux filles, ce docteur en droit est entré au service de la Confédération en 1986. Lieutenant-colonel à l'armée, fasciné par la philosophie politique, il aime «la voile en famille et la musique de Fauré». (fm)

Jean-Luc Vez, 43 ans de Cheseaux VD, a étudié le droit à l'Université de Fribourg. Après son doctorat et une formation post-grade en politique de sécurité à l'Institut Universitaire de Hautes Etudes Internationales de Genève, il est entré à l'Office central de la défense en tant qu'adjoint scientifique. En 1990, il devient suppléant du préposé spécial au traitement des documents établis pour assurer la protection de l'Etat. De 1992 à 1996, il dirige la Division Presse et Radio, au Secrétariat général du Département fédéral de justice et police. M. Vez est enfin nommé directeur suppléant de l'Office fédéral de la police (OFP), qu'il dirige à titre intérimaire depuis le 1er mai dernier, après que son directeur Anton Widmer eut été désigné pour prendre les commandes de l'Institut suisse de police.

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Since 2001, Jean-Luc Vez is the director of the Swiss Federal Police Agency BAP. In this function, he is engaged in promoting a revision of the BWIS law. Together with the directors of Intelligence forces he is demanding an extension of their possibilities, e.g. to be allowed to spy inside of private appartments or to tap telecommunication, even without the concrete suspicion of a crime (preventive).

Begründung

Mit dem "Fichenskandal" Ende 1980er-Jahre wurde die praeventive Ueberwachung von Wohnungen mit Wanzen und das vorsorgliche Abhoeren von Telefongespraechen in der Schweiz verboten. Diese damals gewonnenen Freiheitsrechte gehen im Zuge der allgemein geschuerten Angst vor dem Terrorismus wieder verloren: Das EJPD treibt die Revision des Bundesgesetzes ueber Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit (BWIS) voran und will das Lauschen ohne konkreten Tatverdacht wieder einfuehren. Seit vielen Jahren mit dabei: Jean-Luc Vez, Direktor des Bundesamtes fuer das Polizeiwesen (BAP).

Zeitungsartikel