===== Medieninfo «Big Brother Awards 2005» (3d) vom 19. August 2005 ** Gegen zunehmende Ueberwachung und Bespitzelung: NICHT LAMENTIEREN - NOMINIEREN! ** Bisher ueber 70 Nominationen fuer einen Schweizer «Big Brother Award 2005» ** Einsendeschluss: 31. August 2005 ** Preisverleihung am Samstag, 29. Oktober 2005 im Zuercher Kulturzentrum «Rote Fabrik» Wir wuerden uns freuen, wenn Sie auf unsere Aktion hinweisen koennten! mailto:info@bigbrotherawards.ch http://www.bigbrotherawards.ch 079-655.46.84 (Thomas Bader) 031-312.40.30 (Catherine Weber, am Montag) 044-382.04.47 (Christoph Mueller, Beantworter) Besten Dank und freundliche Gruesse Christoph Mueller (fuer das Organisationskomitee der Schweizer «Big Brother Awards») PS: Diese und fruehere Medieninfos stehen auch als PDF-File zur Verfuegung: http://www.bigbrotherawards.ch/2005/presse/ ===== Medieninfo «Big Brother Awards 2005» (3d) vom 19. August 2005 ** Gegen zunehmende Ueberwachung und Bespitzelung! Im November 2004 wurden 427 Basler Fussballfans , die sich ein Spiel des FCB gegen den FCZ anschauen wollten, von der Zuercher Polizei festgehalten und fichiert. Im Hinblick auf die EURO-2008 sollen Fussballfans kuenftig auf den blossen Verdacht hin, dass sie allenfalls gewalttaetig werden _koennten_, fichiert und mit Rayonverboten, Ausreisebeschraenkungen, Meldeauflagen oder Polizeigewahrsam «immobilisiert» werden. Dies schlug der Bundesrat vorgestern in seiner Botschaft zur Verschaerfung des «Bundesgesetzes ueber Massnahmen zur Wahrung der Inneren Sicherheit» vor (BWIS, SR 120). Die Gesetzesaenderung richtet sich zunaechst "nur gegen Hooligans" - soll aber zumindest nach dem Willen der Bundespolizei auf alle oeffentlichen Veranstaltungen ausgedehnt werden. Mehr noch: Wie ebenfalls vorgestern bekannt wurde, ist in der naechsten bereits geplanten Revision des BWIS (BWIS-II) ein massiver Abbau der Freiheitsrechte vorgesehen: Nach dem Willen der Bundespolizei DAP (Dienst fuer Analyse und Praevention, Urs von Daeniken) soll die Polizei kuenftig _praeventiv_ private Telefongespraeche und Internetkommunikation ueberwachen, Briefe und Pakete oeffnen, Wanzen und Richtmikrophone installieren, Wohnungen und Autos durchsuchen und bezahlte Spitzel einsetzen duerfen - alles verdeckt oder verschleiert, ohne untersuchungsrichterliche Pruefung und ohne rechtsstaaliche Eingriffsmoeglichkeit der Betroffenen, ohne dass eine konkreter Straftatbestand vorliegt, alleine aufgrund eines Generalverdachts der Polizei. Die gesammelten Daten will die Bundespolizei in umfangreichen elektronischen Fichen ablegen und waehrend zehn Jahren speichern. Bei Gelegenheit sollen die Daten auch an Dritte weitergegeben werden, u.a. an interessierte Private und an auslaendische Geheimdienste. Schliesslich soll auch die (bereits heute in der auf Ende 2005 befristeten Verordnung SR 120.1 festgelegte) Auskunftspflicht von allen oeffentlichen Diensten (Aemter, Spitaeler, Schulen, Transport- unternehmen usw.) gegenueber der Bundespolizei ausgedehnt und gesetzlich festgeschrieben werden - nach dem Vorbild des US-amerikanischen Bespitzelungsprogramms TIA (Total Information Awareness). Der in den 1990er-Jahren im Anschluss an den Skandal um den Schnueffelstaat Schweiz zurueckgebundene «Staatsschutz» soll nach dem Willen des DAP wieder aufgebaut und massiv erweitert werden! NICHT LAMENTIEREN - NOMINIEREN! Der Bundesrat, der DAP und die Zuercher Polizeien gehoeren zu den ueber 70 Personen und Organisationen, die bereits fuer einen «Big Brother Award 2005» nominiert wurden. Mit diesem satirischen Preis werden jedes Jahr die schwerwiegendsten Datenschutzverletzungen ausgezeichnet. In der Schweiz findet die Preisverleihung bereits zum sechsten Mal statt. Die Nomination der Kandidatinnen und Kandidaten erfolgt durch das Publikum. Nach einer ersten Pruefung durch das Organisationskomitee werden die Vorschlaege einer unabhaengigen Jury vorgelegt. Nicht nur der Staat will immer mehr von uns wissen. Auch private Unternehmen sammeln immer mehr Daten ueber uns. Fuer Datenschutzverletzungen in diesem Bereich steht die Kategorie «Business» bereit. Der in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehene «Arbeitsplatz-Award» traegt der Tatsache Rechnung, dass immer mehr Menschen am Arbeitsplatz beobachtet und bespitzelt werden. Fuer lebenslange, besonders hartnaeckige Schnueffeltaetigkeit wird der legendaere «Lebenswerk-Award» verliehen. Die Siegerinnen und Sieger erhalten einen formschoenen Betonpokal und ein Zertifikat. Neben vier Negativpreisen wird mit dem «Winkelried-Award» auch lobenswerter Widerstand *gegen* Ueberwachung und Kontrolle ausgezeichnet. Die Auswahl dieses Preises erfolgt durch das Publikum anlaesslich der Preisverleihung. ** Einsendeschluss: 31. August 2005 Vorschlaege fuer Kandidaturen koennen entweder auf der Webseite direkt in ein Formular eingetragen (http://www.bigbrotherawards.ch/2005/nomination/), oder per Briefpost eingereicht werden an «SIUG, Postfach 1908, 8021 Zuerich». Per E-Mail sind die begruendeten Vorschlaege an zu richten. Die Frist fuer Vorschlaege, wer die diesjaehrigen Schnueffelpreise gewinnen soll, laeuft nur noch wenige Tage, bis zum 31. August 2005. Nach einer Vorpruefung werden alle definitiv Nominierten Ende September der Oeffentlichkeit vorgestellt. ** Preisverleihung am Samstag, 29. Oktober 2005 im Zuercher Kulturzentrum «Rote Fabrik» Nach Veranstaltungen in Winterthur (2002), Bern (2003) und Emmen (2004) findet die Verleihung der Schweizer «Big Brother Awards» dieses Jahr wiederum im Zuercher Kulturzentrum «Rote Fabrik» statt (wie bereits in den Jahren 2000 und 2001). Der satirische Anlass wird begleitet von der Spoken-Word-Gruppe «Bern ist ueberall» (Stefanie Grob, Guy Krneta, Gerhard Meister und Beat Sterchi sowie Adi Blum am Akkordeon). Wie bereits bei der letztjaehrigen Preisverleihung praesentiert Guido Henseler («Tele-G») exklusive Videobeitraege, darunter spektakulaere Live-Bilder von Ueberwachungs-Webcams. ** «Hall of Shame» Zu den bisherigen Gewinnern eines «Big Brother Awards» gehoeren die Firmen Swisscom, Roche, SWICA, Orange und Q-Sys, der Bundesrat Samuel Schmid, die Kantonspolizei Zuerich, die Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten, sowie der ominoese «Club de Berne». Eine Liste findet sich in unserer «Hall of Shame»: ** Ueber uns Die Schweizer Big Brother Awards werden organisiert vom Zuercher Kulturzentrum «Rote Fabrik», vom «Archiv Schnueffelstaat Schweiz» und von der «Swiss Internet User Group SIUG». Medienpartner sind «WOZ - Die Wochenzeitung» und «Le Courrier». Weitere Informationen: http://www.bigbrotherawards.ch/2005/ «Big Brother Awards» sind eine international vernetzte Aktion: Die erste Preisverleihung wurde 1998 in Grossbritannien von «Privacy International» organisiert. Inzwischen fanden ueber 40 weitere Ehrungen in 16 Laendern statt, so in den USA, in Oesterreich, Deutschland, Frankreich, Ungarn, in den Niederlanden, in Japan, Finnland, Daenemark, Spanien, Australien und Neuseeland. Weitere Veranstaltungen sind in Planung. (siehe http://www.bigbrotherawards.org). ===== Links: ===== http://www.bigbrotherawards.ch/2005/ http://www.bigbrotherawards.org (international) http://www.rotefabrik.ch http://www.siug.ch (Swiss Internet User Group) http://www.raben-net.ch/ficherman/ (Archiv Schnueffelstaat Schweiz) ===== Kontakt: ===== mailto:info@bigbrotherawards.ch http://www.bigbrotherawards.ch Fuer telefonische Kontakte: 079-655.46.84 (Thomas Bader) 031-312.40.30 (Catherine Weber, am Montag) 044-382.04.47 (Christoph Mueller, Beantworter) ====== PS Ihre E-Mail-Adresse entnehmen wir unserem letztjaehrigen Medienversand. Wir planen, Sie jaehrlich auf diesem Weg mit 4-5 Communiqués ueber den Verlauf der Preisverleihung zu informieren. Sollten Sie keine derartigen Informationen wuenschen, teilen uns das bitte direkt an mit - wir werden Sie dann aus der Verteilliste streichen. Besten Dank! /.