Nominiert: Urs von Daeniken, Chef der Hauptabteilung Dienst für Analyse und Prävention
Kategorie: Staat
Schon bisher fasst der Staatsschutz den Begriff des "gewalttätigen Extremismus" sehr weit. Wer in die Staatsschutzjahresberichte der letzten Jahre blickt, findet immer wieder Auflistungen von sogenannten Farbanschlägen, mit anderen Worten: Selbst harmlose Sachbeschädigungen reichen aus, um eine Organisation oder Gruppierung oder gar eine soziale Bewegung unter Beobachtung zu stellen.
Mit der Streichung der Gewalttätigkeit aus dem Extremismusbegriff dürften sämtliche Hemmungen fallen, die ideologische Bespitzelung - wie sie vor dem Fichenskandal betrieben wurde - wieder in vollem Masse aufzunehmen. Die Tatsache, dass der Bestand der Fichierten immer um die 50'000 liegt zeigt, dass der Begriff "gewalttätiger Extremismus" extrem weilt ausgelegt wird.