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Firma Q-Sys: Datensammlung mit Rai/Rug
Nominiert: Firma Q-Sys AG
Kategorie: Business
Zusammenfassung
Beim Eintritt in ein Pflegeheim müssen Betagte manchmal eine Reihe intimer Fragen
beantworten, wie beispielsweise «Verbringen Sie manchmal den ganzen Tag im Pyjama?»
oder «Sind Sie ab und zu niedergeschlagen?» Die Antworten auf die 250 mehr oder
minder intimen Fragen werden von den Pflegerinnen und Pflegern in den Computer
eingegeben. Im Dienste der Krankenkassen ermittelt ein Computerprogramm anschliessend
die passende 'Pflegestufe' und weist auf 'Besonderheiten' in den Antworten hin.
Das Computersystem namens «Rai/Rug» soll den Pflegeaufwand ermitteln und für
mehr Qualität sorgen. Vertrieben wird es von der Firma Q-Sys aus St. Gallen.
Inzwischen wurde es in den Kantonen Solothurn und Basel-Stadt für obligatorisch
erklärt. In den Kantonen Aargau, Bern und Zürich wird es zurzeit getestet. Die
Heimleiter rechnen mit jährlichen Ausgaben von 1000 Franken pro Heimbewohner.
Begründung
Der Datenschutzbeauftragte des Kanton Zürich, Bruno Baeriswyl, kritisiert das
Computersystem: «Grundsätzlich ist es nicht verhältnismässig, wenn man einfach
alles erfasst und Daten auf Vorrat bearbeitet.» Ausserdem müsste den Betagten
das Recht eingeräumt werden, die Anworten zu verweigern.
Darüber hinaus werden die Daten für «statistische Zwecke» an die Firma Q-Sys
weitergeleitet. «Anonymisiert», wie Markus Anliker von Q-Sys betont. Allerdings
sollen der Firma auch das genaue Geburtsdatum der Patientin und der Name des
behandelnden Arztes übermittelt werden.
Inzwischen wird «Rai/Rug» von einer Arbeitsgruppe der Vereinigung Schweizerischer
Datenschutzbeauftragter genauer untersucht.
Zeitungsartikel