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frühlingsüberwachen 2006Veranstaltungsreihe zu Überwachung und Kontrollean vier Donnerstagen im Mai
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Datum | Thema | Referent/Referentin |
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Do 4. Mai, 20 Uhr |
Von grünen Hosen, Bärten und digitalisierten Fingerabdrücken (Zwei Vorträge) | Valentin Groebner (Luzern) und René Huber (Zug) |
Do 11. Mai, 20 Uhr | «Das bin ich nicht!» (Sieht man sich selbst ähnlich?) (Präsentation) | Fritz Franz Vogel (Wädenswil) |
Do 18. Mai, 20 Uhr | Wissen ist Macht - Kontrolle und Überwachung digitaler Informationsverbreitung (Vortrag) | Markus Hansen (Schleswig-Holstein) |
Do 25. Mai (Auffahrt), 14 Uhr | Biometrische Systeme - Überwachungstechnologien der Zukunft (Vortrag und Workshop) | starbug, Berlin |
Diese Informationen sind auch als Faltblatt und als Flyer im PDF-Format erhältlich.
«Der Pass ist der edelste Teil an einem Menschen.
Er kommt auch nicht so auf einfache Weise zustande wie ein Mensch.
Ein Mensch kann überall zustande kommen,
auf die leichtsinnigste Art und Weise, aber ein Pass niemals.
Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist,
während ein Mensch noch so gut sein kann
und doch nicht anerkannt wird.»
Berthold Brecht, Flüchtlingsgespräche
Donnerstag, 4. Mai 2006 um 20 Uhr im «Clubraum» der Roten Fabrik Von grünen Hosen, Bärten und digitalisierten FingerabdrückenVorträge von Valentin Groebner (Luzern) und René Huber (Zug) Wie wurden Menschen in den Jahrhunderten vor der Fotografie, vor dem Fingerabdruck und vor der DNA-Analyse identifiziert? Wie wurden sie beschrieben, um von anderen erkannt zu werden? Pässe und Steckbriefe sind mittelalterliche Erfindungen: In seinem Vortrag zeigt der Historiker Valentin Groebner auf, dass sich grundlegende Techniken von Identifikation und Kontrolle seither erstaunlich wenig verändert haben. Denn ob sich die Charakterisierungen auf Zigeuner, Deserteure, Pilger oder Reisende beziehen, ob Namen oder Kleider, Muttermale oder Fingerlinien als Merkmale festgehalten werden, ob die Echtheit der Papiere mit Siegel und Stempel oder auf Magnetstreifen und Chip festgeschrieben wird: Die Beschreibungen sind nie eindeutig. Identifizierung bleibt Fiktion - allerdings eine sehr mächtige. Im zweiten Teil gibt der Datenschutzbeauftragte René Huber einen Überblick über den neuen Schweizer Pass, der biometrische Daten digital speichert. -- Valentin Groebner ist Professor für Geschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Luzern. René Huber ist Jurist und Datenschutzbeauftragter des Kantons Zug. |
Donnerstag, 11. Mai 2006, 20 Uhr im Clubraum der Roten Fabrik «Das bin ich nicht!» (Sieht man sich selbst ähnlich?)Präsentation von Fritz Franz Vogel (Wädenswil) Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Menschen visuell zu repräsentieren. Eine davon ist das fotografische Porträt. Das Abbild des menschlichen Gesichts unterscheidet sich je nach Kontext (Polizei, Psychiatrie, Medizin, Freizeit, Kunst). Wer Ausweispapiere ausstellt, verlangt einen bestimmten, normierten Typus: das Passbild, und dieses ist immer fotografisch. Die Polizei nutzte ab etwa 1841 die Fotografie zur Identifizierung von Tätern und Opfern. Wie zuverlässig sind solche Bilder? Gesichtszüge sehen je nach Lichtverhältnissen anders aus, Gesichter wandeln sich und können aktiv verändert werden. Dennoch bleibt die Faszination des vermessenen Gesichtes bestehen. In seinem visuellen Überblick zeichnet der Fotohistoriker Fritz Franz Vogel die Wandlungen des Biometrischen nach: Von der Verwaltungsfotografie bei der Fahndung nach Vaganten über spielerisch-künstlerische «Cartes-de-visite», Verbrecherkarteien und normierte Passfotos bis hin zur automatisierten Gesichtserkennung an Flughäfen und in Sportstadien. -- Fritz Franz Vogel (Wädenswil) ist Fotohistoriker, Volkskundler und Theaterfotograf. Er schöpft für die Präsentation aus seiner gut dotierten Bibliothek und Fotosammlung. Links: |
Donnerstag, 18. Mai 2006, 20 Uhr im Clubraum der Roten Fabrik Wissen ist Macht - Kontrolle und Überwachung digitaler InformationsverbreitungVortrag von und Diskussion mit Markus Hansen (Schleswig-Holstein) Im Internet können Informationen bei minimalen Kosten bezogen und verbreitet werden - sehr zum Leidwesen der Inhaber von Verwertungssrechten. Digital Rights Management (DRM) werden technische Ansätze genannt, mit Hilfe von Kopierschutz und Verschlüsselungstechniken die Inhalte unter Kontrolle zu behalten. Die Auswirkungen von DRM gehen von einfachen Verhinderungen («Geht nicht») bis hin zu Kontrollverlust und Sicherheitsbedrohungen für den eigenen PC. Bestrebungen, die Verbreitung von Informationen zu kontrollieren oder zu unterdrücken, sind ebenso alt wie die Versuche, solche Strukturen zu durchbrechen. Einer der ersten dokumentierten Versuche einer künstlichen Beschränkung von Wissen ist die biblische Frucht vom Baum der Erkenntnis. In der vernetzten Informationsgesellschaft werden mit DRM Strukturen postuliert, die eine Überwachung der Nutzer ermöglichen - sei es gegen Urheberrechtsverletzungen oder gegen freie Meinungsäusserungen. -- Markus Hansen ist seit 1997 beim Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein tätig, u.a. bei der Analyse der Auswirkungen von Trusted Computing, DRM oder VoIP auf Datenschutz und Datensicherheit. Link: |
Donnerstag, 25. Mai 2006 (AUFFAHRT), 14-18 Uhr Im Clubraum der Roten Fabrik Biometrische Systeme - Überwachungstechnologien der ZukunftVortrag von und Workshop mit starbug (Berlin) Die Zeiten, in der nur Kriminelle ihre Fingerabdrücke bei der Polizei abgeben mussten, sind vorbei. Biometrische Merkmale werden immer öfter zur Identifizierung von Personen herangezogen. So kann man sich an seinem Computer mittels Fingerabdruck anmelden oder eine Zugangskontrolle (etwa ein Check-In am Flughafen) mit dem Irisbild beschleunigen. Dabei wird gerne verschwiegen, dass die meisten Systeme nicht das halten, was die Hersteller versprechen. Neben hohen Fehlerraten lassen sie sich mit einfachsten Mitteln überlisten. Die zur Identifizierung gespeicherten sensiblen Daten bieten ausserdem Möglichkeiten zu Überwachung und anderen Missbräuchen. Der Vortrag stellt die Vor- und Nachteile der derzeit gängigen Verfahren vor. Am Beispiel des elektronischen Reisepasses werden die Probleme und Gefahren der Technik sowie der Datenschutz unter die Lupe genommen. Ein Workshop bietet im Anschluss die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der Funktionsweise und der "Überwindungssicherheit" zu machen. -- starbug studierte Mikrosystemtechnik und arbeitet seit 2000 am Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration. Er ist seit etwa zehn Jahren Mitglied des Chaos Computer Club und beschäftigt sich seit fünf Jahren mit dem Thema Biometrie. Links: |
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Programmübersicht |
Do, 4. Mai (Pässe) |
Do, 11. Mai (Passfotos) |
Do, 18. Mai (DRM) |
Do, 25. Mai (Biometrie) |
Flyer etc. |
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Rote Fabrik (Bereich FFKV)
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