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Beschlussfassung in der Politik in zeitlicher Nähe von WahlenEine kurze Satire Ein Parlament im Herzen von Europa, an einem beliebigen Tag im Frühling 2003. Ähnlichkeiten zu real existierenden Parlamenten, Ereignissen und Personen sind keinsfalls beabsichtigt, können aber nicht restlos ausgeschlossen werden. Präsident: "Meine Damen und Herren, ich heisse sie recht herzlich willkommen zur heutigen Ratssitzung. Das Thema der Sitzung ist die Diskussion der Verordnung betreffend der Kolorierungsvorschriften von Mobiltelefonen." Politiker: (lesen Zeitung) Präsident: "Wie sie alle wissen, soll die Regulierung von zu grellen und somit störenden Mobiltelefonkolorationen [...]" Politiker: (finden Artikel über Wahlprognosen) Präsident: "[...] ohne dabei nicht auch noch die violetten Farbtöne der neueren Mobiltelefone der Marken ausser Acht zu lassen, [...]" Politiker: (Sorgen sich zunehmend über ihr Abschneiden bei den kommenden Wahlen) Präsident: "[...] so dass wenn keine Einschränkungen der Farbgebung doch wenigsten die grellsten [...]" Politiker A: (Beschliesst, sich sofort um eine Verbesserung seines Eindrucks bei der Wählerschaft zu kümmern) Präsident: "[...] und deshalb die Farbe grau zu fördern bei der weiteren Verbreitung der [...]" Politiker A: (ruft dazwischen) "Wir müssen sie registrieren!" Präsident: (verwirrt) "Äh, entschuldigung?" Politiker A: "Wir müssen die Farben der Mobiltelefone registrieren!" Minister: "Ich bitte Sie, ich versuche Ihnen hier ein ernsthaftes Geschäft zu erledigen." Politiker A: "Verbrechensbekämpfung ist ernst, Herr Minister!" Minister: "Natürlich, mein lieber A, aber was hat das mit den Farben der Mobiltelefone zu tun?" Politiker A: "Nun, man könnte sie als Code benutzen." Minister: "Code?" Politiker B: "Genau! Drogendealer erkennen sich an den Farben ihrer Handies!" Verschiedene Politiker: (erinnern sich daran, dass ihre Wahlprognosen noch verbessert werden sollten) "Genau, Drogendealer!" Minister: "Meine Herren, diese Möglichkeit ist doch sehr weit hergeholt." Politiker C: "Vergessen Sie nicht die Terroristen meine Herren! Die Farben könnten ihnen zur Absprache ihrer Angriffe dienen!" Politiker: (hoffen auf eine Verbesserung ihrer Wahlprognosen) "Genau, Terroristen!" Minister: "Sie schweifen ab. Es gibt weit bessere Möglichkeiten zur Absprache zwischen Terroristen als ausgerechnet Farben." Politiker C: "Wir müssen ihnen Erleichterungen wegnehmen, wenn man kann! Wieso sollten wir ihnen einfache Möglichkeiten bieten?" Präsident: "Meine lieben Kollegen, lassen Sie uns nicht abdriften und wieder zu unserem ursprünglichen Traktandum zurück kommen, die Regulierung der Kolorierung in der Verordn.." Politiker A: "Und Kinderschänder?" Minister: "Bitte?" Politiker A: "Kinderschänder könnten sich an den Farben ihrer Mobiltelefone erkennen!" Minister: "Ich bitte Sie, das ist doch läch.." Politiker B: "Sind Sie ein Kinderschänder?" Minister: "Nein, natürlich nicht! Aber man kann doch nicht einfach nur wegen der theoretischen Mögl.." Politiker A: (zusätzliche Stimmen bei den nächsten Wahlen riechend) "Kinderschänder!" Minister: "Also hören Sie mal!" Politiker B: "Sie unterstützen Kinderpornographie!" Politiker: (im Chor) "Kinderpornographie!" Minister: "Das muss ich mir nicht bieten lassen! Ich wehre mich lediglich dagegen, dass ..." Politiker C: "Und Terroristen!" Politiker: (im Chor) "Terroristen!" Minister: "Was würden Sie denn vorschlagen, meine Herren?" Politiker A: "Wir registrieren die Farben der Mobiltelefone." Politiker: (im Chor) "Registrieren!" Minister: "Meine Herren, das ist doch keine Lösung!" Politiker: (im Chor) "Kinderpornographie! Terrorismus!" Minister: "Sie wissen doch genau wie ich, wie leicht sich die Farben eines Mobiltelefons ändern lassen!" Politiker: (im Chor) "Kinderpornographie! Terrorismus!" Minister: "Wollen Sie mich etwa dazu zwingen, die Farben aller Mobiltelefone unseres Landes registrieren zu lassen?" Politiker: (im Chor) "Kinderpornographie! Terrorismus!" Minister: "Also gut, wir ändern die Verordnung dahingehend, dass beim Kauf von Mobiltelefonen in Zukunft die Farben auf einem Formular festgehalten und später in die Datenbank der kolorierten Mobiltelefone [...]" Politiker: (nicken selbstgefällig, freuen sich auf die kommenden Wahlen und lesen Zeitung) Präsident: (fährt mit der Sitzung schulterzuckend fort) Einen Tag später. Presse A: "Mobile Kinderpornographie hat ausgespielt" Presse B: "Ende des mobilen Terrorismus"
Presse C: "Schweiz erklärt Farb-Terror den Krieg"
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