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Links und Verweise zum Thema RFID (Radio Frequency Identity Tags)
«Es gilt, für die Trends der Zukunft gerüstet zu sein.» Stand: April 2004.
EinleitungRFIDs (Radio Frequency Identity-Tags) sind kleine Chips, die Daten speichern, welche sich auf eine Distanz von bis zu mehreren Metern unbemerkt per Funk auslesen lassen: Eine Antenne sendet einen Impuls und die Chips senden eine eindeutige Nummer zurück. RFIDs lassen sich in Kleider verstecken oder als berührungslose Zugtickets verwenden und sollen dereinst den herkömmlichen Strichcode auf Produkten ersetzen. So hätte dann beispielsweise jeder Joghurtbecher eine weltweit eindeutige Nummer. Werden RFIDs in Gegenstände eingebaut (Z.B. in eine Jacke oder in einen Schuh), so lassen sie sich nicht mehr entfernen, ohne den Gegenstand dabei zu zerstören. In Deutschland führt die Kaufhausgruppe Metro in ihrem «Future Store» in Rheinberg den weltweit ersten grossen Feldversuch mit RFIDs durch. Dafür erhielt der Supermarkt im letzten Herbst einen deutschen « Big Brother Award». Zur Metro-Gruppe gehören Läden wie Kaufhof, Galeria, Saturn, Media Markt, real, Praktiker oder extra. Bisher wurden im (no?-)«Future Store» der Metro vier Produkte mit RFIDs versehen: Gillette-Rasierklingen, Philadelphia-Frischkäse, Pantene Shampoo, sowie DVDs/CDs -- und als besondere Überraschung die individuelle «Payback»-Kundenkarte! Um das Thema ausführlich zu diskutieren, veranstaltete «Big Brother Awards Schweiz» am 14. April 2004 im Rahmen der Veranstaltungsreihe «frühlingsüberwachen» eine Veranstaltung mit dem Titel « RFID - ein Chip für jeden Joghurtbecher» mit Rena Tangens aus Bielefeld (D). Rena Tangens ist Mit-Organisatorin der deutschen «Big Brother Awards» (sh. unten). Am 1. Februar 2004 besuchte sie mit KonsumentenschützerInnen den «Future Store» und musste feststellen, dass die Schnüffelchips selbst beim Verlassen des Ladens ihre eindeutige Nummer behalten und dass sogar die individuelle «Payback»-Kundenkarte der Metro einen RFID-chip enthält. Mit einer solchen Anordnung lassen sich Angaben über Käufe auch individuell zuweisen und umfangreiche «customer profiles» erstellen. Angesichts der wachsenden Proteste zog die Metro AG die RFID-bestückten Kundenkarten inzwischen zurück: Der Feldversuch gerät allmählich ausser Kontrolle... Gleichzeitig arbeitet der Verein FoeBuD zur Zeit an der Entwicklung eines Gerätes zum Entdecken von RFIDs und von RFID-Scannern. Anwendungen:In der Schweiz werden RFIDs u.a. bereits in «Badges» als Zugangskontrollen zu Gebäuden eingesetzt, an Skiliftstationen oder in einzelnen Bibliotheken, sowie als Fussfesseln im Strafvollzug. Eine weitere Anwendung, die immer stärkere Verbreitung findet, sind RFIDs in Tieren: In einigen Kantonen wurde bereits die Pflicht eingeführt, Hunde mit RFID-chips zu versehen. Im Jahr 2003 wurde der Landrat des Kantons Baselland aus diesem Grund für einen Schweizer « Big Brother Award» nominiert (mit weiterführenden Links). Ebenfalls für einen Schweizer « Big Brother Award» nominiert wurden 2001 die Schweizerischen Bundesbahnen SBB für ihr Projekt «EasyRide» -- ein berührungsloses, individuelles Ticketing-System (Informationen der SBB). Das Projekt wurde von den SBB nach einem kleinen Feldversuch in der Region Basel zwar vorläufig zurückgestellt -- weitere Feldversuche finden aber in Deutschland statt (z.Bsp. von der Firma Siemens). In den USA werden Systeme angepriesen, bei denen RFID-chips in die Arbeitskleidung eingebaut werden (Firma AmeriPride), oder bei denen RFID-chips dazu eingesetzt werden zu kontrollieren, ob Angestellte die Hygiene-Vorschriften der Unternehmen einhalten: «iHygiene (TM) is an Intelligent Hygiene Management System (HMS) capable of wirelessly monitoring personnel compliance with corporate hand washing or hand hygiene policy» (Firma Woodward Laboratories). Des weiteren bestehen Pläne, alle EURO-Geldscheine mit RFIDs zu versehen. Diese Seiten werden von Zeit zu Zeit ergänzt und ausgebaut. Kontakt: info@bigbrotherawards.ch. KritikpunkteDie folgenden Kritikpunkte übernehmen wir aus dem hervorragenden Positionspapier des Vereins FoeBuD e.V. aus Bielefeld (D).
Es ist wichtig, sich frühzeitig gegen RFIDs zu wehren! Datenschutzgesetz, EinsprachemöglichkeitenDas Sammeln von personifizierten Daten ist datenschutzrechtlich problematisch. (Personifizierte Daten sind Daten, die auf eine identifizierbare Person rückführbar sind.) Wer systematisch personifizierte Daten sammelt, ist auf Anfrage zu Auskünften verpflichtet. Wird eine Auskunft verweigert, so kann Zivilklage oder Strafklage eingereicht werden. Die meisten RFID-Systeme werden von Privaten betrieben. Datenschutzrechtlich ist dafür der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte (EDSB) zuständig. Gesetzliche Grundlagen(auf Bundesebene):
Kantonale Datenschutzbeauftragte sind für Datenschutzfragen im Zusammenhang mit Anlagen zuständig, die von kantonalen Stellen betrieben werden (zBsp. von einer Kantonspolizei). Eine Liste der Kantonalen Datenschutzbeauftragten findet sich hier. Systeme mit RFIDs werden heute meist von Privaten betrieben. Dazu ist der Eigenössische Datenschutzbeuftragte zuständig (sh. oben). Verweise zu Texten und Aktionen (deutsch)
Detektoren und BlockerZur Zeit werden verschiedene Systeme entwickelt, um RFIDs (Radio Frequency Identity Tags) zu erkennen und/oder zu blockieren:
Links to english (online) texts and actions
Herstellerangaben / Anwendungen (deutsch or english)
KontaktGerne halten wir auch Vorträge zum Thema Überwachung und RFID und vermitteln Experten für Podiumsdiskussionen. Big Brother Awardsc/o SIUG Postfach 1908 8021 Zürich info@bigbrotherawards.ch |
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