4015: Postfinance/Kudelski: RFID in Postcard

Nominiert: Postfinance Bern, zusammen mit Kudelski Group, André Kudelski, Lausanne
Kategorie: Business

Zusammenfassung

PostFinance und die Kudelski Gruppe lancieren gemeinsam eine neue Version der "Postcard". Künftig soll diese in der Schweiz weit verbreitete Zahlungskarte auch als elektronische Eintrittskarte genutzt werden können. Zu diesem Zweck wird ein zusätzlicher RFID-chip eingebaut (RFID = Radio Frequency Identity Tag). Der Chip kann aus einer Distanz von bis zu 10 cm berührungslos gelesen und beschrieben werden. Nach einem ersten Testlauf von Januar bis April 2005 sollen die ersten so "aufgerüsteten" Postcards sollen ab Sommer 2006 verfügbar sein. Die Aktion ist zunächst freiwillig. Im ersten Schritt der Lancierung sollen Postcards gratis abgegeben werden, in einem zweiten Schritt sollen sie einen Zuschlag von etwa Fr. 10.- kosten. Einige Poststellen werden zu Vorverkaufsstellen von "Ticketcorner" (eine Firma, die ebenfalls zur Kudelski Group gehört). Benutzer von "yellowbill" sollen sich die Tickets künftig auch selber auf die Postcard laden können. Geplant ist dieser Einsatz zunächst für Sportveranstaltungen und für grosse Events. Die Kudelski-Gruppe bietet bereits heute Zutrittssysteme mit Smartcards an, v.a. über ihre österreichische Tochterfirma Skidata. Bisher schrieb der Geschäftsbereich "Public Access Division" allerdings rote Zahlen. Das Postcard-Projekt bedeutet nun ein Schritt hin zum Massenmarkt. Die Postfinance erhofft sich ihrerseits eine Umsatzsteigerung bei ihren Postcheckkonti. Zur Zeit befinden sich rund 2,2 Mio. Postcards im Umlauf.

Begründung

Es ist nicht klar, wer welche Angaben auf die Chips schreiben kann oder darf. Das Verhalten kann flächendeckend überwacht werden, Benutzerprofile können erstellt werden und der RFID-Chip wird nie deaktiviert.

Quellen