740: VBS: Rekrutenbefragung bei Aushebung

Nominiert: Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, Bundeshaus Ost, Bern
Kategorie: Staat

Zusammenfassung

Bei der neuen Aushebung müssen die Stellungspflichtigen eine elektronischen Fragenbogen mit ca. 600 Fragen ausfüllen, darunter solche nach Selbstmorgedanken, Missbräuche, Drogenerfahrungen und sexueller Vorliebe. Dadurch sollen die zukünftigen Rekruten besser eingeschätzt werden können, ob sie eine RS durchstehen. Das Ziel ist, die Zahl der RS Abbrüche zu verkleinern, die jährlich Kosten in Milionenhöhe verursachen. Die Daten werden nach Ablauf der Einsprachefrist gegen die Einteilung/Entscheid anonymisiert zur Auswertung an die Uni Zürich weitergegeben. Allerdings werden auch die Antworten auf die sehr persönlichen Fragen in die zentrale Datenbank «Medisa» des Bundes übernommen und in die persönliche Krankenakte übernommen.

Begründung

Die Fragen gehen weit über das normale Niveau eines Bewerbungsgespräches hinaus, sie müssen auch zwangsweise beantwortet werden. Ob die Antworten auf die Fragen wirklich ehrlich gegeben werden im Umfeld der Aushebung und ob dadurch untaugliche besser selektiert werden können ist höchst fraglich.

Quellen