1086: Fedpol u. Bundesrat: Einfuehrung Pass mit biometr. Angaben

Nominiert: Bundesrat und Fedpol, vertreten durch Hr. Martin Waldner, Projektleiter
Kategorie: Staat

Zusammenfassung

Vor zwei Jahren wurde in der Schweiz der neue, faelschungssichere "Pass 2003" eingefuehrt. Auf Druck der USA soll nun bereits wieder ein neuer Pass geschaffen werden, der zusaetzlich auch biometrische Daten enthaelt: Ein digitales Gesichtsbild und die digitalen Abdruecke von zwei Fingern werden auf einem sgn. RFID-Chip gespeichert (RFID = Radio Frequency Identity). Die biometrischen Daten sollen (anders als bspw. in Deutschland) in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Der neue Pass soll Fr. 250.- kosten und nur noch fuenf Jahre lang gueltig sein. Die Spezifikationen der biometrischen Angaben richten sich nach der Organisation ICAO (internat. Zivilluftfahrtbehoerde).

Begründung

Ein Pass mit biometrischen Daten birgt grosse Gefahren für den Persoenlichkeitsschutz. Es ist unsicher, ob die Daten nicht von unberechtigten Dritten aus dem Pass ausgelesen werden (ueber die Zuverlaessigkeit der verwendeten Verschluesselungsmethoden ist nichts bekannt). Zudem sollen die sensiblen Daten in einer zentralen Datenbank registriert werden. Es ist zu befuerchten, dass die digitalisierten biometrischen Daten missbraucht werden und dass neben der offiziellen auch etliche illegale Datenbanken erstellt werden. Schliesslich ist die Biometrie von Gesichtsbildern und von Fingerabdruecken (bisher) keine zuverlaessige Identifikationsmethode.

Quellen