4022: Luftwaffe: Drohnen ueberwachen den Verkehr

Nominiert: VBS, Schweizer Luftwaffe
Kategorie: Staat

Zusammenfassung

Um die Ostertage 2005 beobachtete die Schweizer Luftwaffe mit einem unbemannten Flugobjekt (UAV, "Drohne") den Autoverkehr auf der Gotthardautobahn. Es handelte sich um "eine Uebung im Auftrag der Kantonspolizei Uri". Die Drohne hatte die Aufgabe, den Verkehr aus einer Hoehe von 1500 bis 3000 Meter ueber Meer zu beobachten. Die Polizei betonte, es gehe um eine globale Beobachtung. Details wie Gesichter und Nummernschilder seien nicht erkennbar. Wichtige Beobachtungen wuerden unverzueglich dem Lagebuero bei der Verkehrspolizei Goeschenen mitgeteilt. Gemaess einem Bericht der SonntagsZeitung vom 27.3.05 soll es nicht bei dieser einen Uebrung bleiben: "Reto Habermacher, Kommandant der Urner Kantonspolizei, denkt darueber nach, die Strassenueberwachung durch Armee-Drohnen auf der ganzen Nord-Sued-Achse einzufuehren. Er will das Thema bei der naechsten Polizeikommandantenkonferenz zur Sprache bringen."

Begründung

Es ist nicht Aufgabe der Armee, den zivilen Strassenverkehr systematisch zu beobachten! Die Massnahme nuetzt auch kaum etwas: Die Ursachen des Staus bleiben unangetastet. Die Polizei moechte die Ueberwachungsgeraete der Armee gerne fuer eigene Zwecke nutzen. So liess die Zuercher pruefen, zu welchen Konditionen die Luftwaffe ihre Drohen zur Ueberwachung der 1.-Mai-Demonstration 2002 bereitstellen wuerde. Im Jahr 2004 gewann die Luftwaffe mit einem weiteren "zivilen" Einsatz einer Drohne den "Big Brother Award" in der Kategorie Staat.

Quellen