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Urs Winzenried (AG): Fordert weitere DNA-Tests
Nominiert: Urs Winzenried (AG), Chef der Aargauer Kriminalpolizei
Kategorie: Staat
Zusammenfassung
Gemaess einem Bericht der "Aargauer Zeitung" fordert der Aargauer Polizeichef
Urs Winzenried, kuenftig von allen Einwohnern der Schweiz eine DNA-Probe zu
entnehmen, "praktisch ab Geburt". Bisher ist es der Polizei nur erlaubt,
DNA-Proben zu entnehmen, wenn dies der "Aufklaerung eines Vergehens oder eines
Verbrechens" dient.
Generell fordert Winzenried, die "zu rigiden" Datenschutz-Bestimmungen zu
lockern: "Die Daten im DNA-Register muessen heute von Amtes wegen nach einer
gewissen Frist geloescht werden und nicht erst auf Antrag von Betroffenen. Das
erschwert die Arbeit von Polizei und Justiz. So muessen wir gewisse Kunden
immer wieder aufs Neue registrieren." Heute gilt: Das Bundesamt fuer Polizei
(Fedpol) loescht DNA-Daten, wenn die kantonale Behoerde mitgeteilt hat, dass
jemand als Taeter ausgeschlossen wird, dass er freigesprochen worden oder
gestorben ist. Ferner wird ein Profil bei bedingtem Strafvollzug 5 Jahre nach
Ablauf der Probefrist und 20 Jahre nach Entlassung aus einer Freiheitsstrafe
vernichtet. 30 Jahre nach Eintrag wird jedes Profil zwingend geloescht.
Begründung
Die Forderung von Urs Winzenried ist provokativ - und absolut
unverhaeltnismaessig: Sie zielt auf einen umfassenden "Fichenstaat" ab, diesmal
- modern - mit DNA-Fichen.
Quellen
- Diskussionen um DNA-Tests -- Aargauer Kripochef Winzenried warnt, Aargauer Zeitung / MLZ vom 19.01.2005, Seiten 6 und 9
- Wunderwaffe/Schreckgespenst?, Mittelland Zeitung vom 14.03.2005, -