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Big Brother Awards Schweiz 2001

Privacy is the right to be let alone.
-- Thomas M. Cooley, 19th century

Tagtäglich werden unsere Bewegungen und Daten aufgezeichnet, registriert und überwacht: Was wir im Supermarkt einkaufen, mit wem wir telefonieren, wieviel Geld wir wo abheben, durch welche Strassen wir fahren, welche Webseiten wir aufrufen, ... Jeder von uns zieht eine lange Datenspur hinter sich her, die von Datensammlern noch so gerne ausgewertet wird.

Um die öffentliche Diskussion über Privatsphäre, Überwachung und Datenschutz zu fördern, wurden die Big Brother Awards ins Leben gerufen. Mit diesem Preis werden die grössten Schnüffelratten der Schweiz aus Privatwirtschaft und Politik ausgezeichnet.

Terror und Überwachung sind Geschwister. Big Brother Awards 2001

Veranstaltungsreihe: frühlingsüberwachen

Diese Veranstaltung bietet die Möglichkeit, sich vertieft mit der Thematik der wachsenden Überwachung im Alltag auseinander zu setzen. Dabei soll anhand von konkreten Ausgangspunkten die Thematik mit Vorträgen, Workshops und Rundgängen umgesetzt werden. Im Vordergrund steht zunächst die Information darüber, welche Formen der Überwachung mit welchen Methoden bereits praktiziert werden und was auf uns zukommt. Darüber hinaus sollen die Veranstaltungen auch eine Debatte ermöglichen und Formen des Widerstandes aufzeigen. Die Veranstaltung findet im April 2002 in der Roten Fabrik statt.

Provisorisches Programm und weitere Infos zur Veranstaltung

Bundesrat setzt Überwachungs-Freipass in Kraft

Am 8. November hat der Bundesrat ziemlich still die "Verordnung betreffend die Ausdehnung der Auskunftspflichten und des Melderechts von Behörden, Amtsstellen und Organisationen zur Gewährleistung der inneren und äusseren Sicherheit" in Kraft gesetzt (siehe Publikation im Bundesblatt 50/18. Dezember 2001, Seite 3039). Offiziell soll die Verordnung der Bekämpfung des Terrorismus dienen. Sie bleibt bis Ende 2002 in Kraft. Es besteht der Verdacht, dass die eilig erlassene Verordnung den Weg für eine Ausdehnung der Überwachungsbefugnisse bahnen soll. Die Stiftung Archiv Schnüffelstaat Schweiz (ASS) hat dazu einen Aufruf an Parlament und Bundesrat verfasst, auf den wir hier gerne verweisen:

Überwachung ist der falsche Weg! - Ein Aufruf an Parlament und Bundesrat.

Der grosse Abend ist vorbei, die Preisträger stehen fest!

Lesen Sie die Laudatio auf die grössten Schnüffelratten des Jahres 2001

26.10.2001: Pressemitteilung: Zweite Schweizer Bigbrother Award: Die Sieger!

[...] In seiner Eröffnungsrede wies Odilo Guntern auf die Wichtigkeit des Datenschutzes hin. Vor dem Hintergrund der Attentate in den USA warnte der erste Eidgenössische Datenschutzbeauftragte vor einem unbedachten Ausbau der Überwachungsmöglichkeiten. Gerade im Bereich von Datensammlungen gelte es, sorgfältig abzuwägen zwischen den Interessen des Staates und dem Persönlichkeitsschutz der Bürgerinnen und Bürger. [...]

Pressemitteilung auf Deutsch (pdf, txt), Französisch (pdf, txt)

16.10.2001: Programmhinweis: Big Brother 2001 - eine dreiteilige Veranstaltungsreihe zu Datenschnüffelei und Überwachung

Kameraüberwachung am Arbeitsplatz, Datenschnüffelei im Internet, Adresshandel, Kontrolle der Telekommunikation... die Beispiele von Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung häufen sich. Mit den Mitteln der elektronischen Datenverarbeitung und der modernen, teils satellitengestützten Datenübertragung wird es immer einfacher, uns zu überwachen und Angaben über uns zu speichern.

[...]

Programmhinweis als pdf

16.10.2001: Pressemitteilung: Terror und Überwachung sind Geschwister.

Rund zwei Wochen nach dem Attentat vom 11. September 2001 in den USA teilte die Schweizer Bundesanwaltschaft mit, dass der mutmassliche Pilot des einen Flugzeuges am Morgen des 8. Juli in Zürich-Kloten zwischengelandet sei und dabei zwei Taschenmesser und Schokolade gekauft habe. Den Betrag von Fr. 56.- habe Mohammed Atta per Kreditkarte bezahlt. Zudem habe er in vier Bezügen von Geldautomaten insgesamt Fr. 1700.- Bargeld abgehoben.

[...]

Die zunehmende Überwachung spiegelt eine falsche Sicherheit vor. Längerfristig führt sie zu einer Überanpassung an normiertes Verhalten. Terror und Überwachung sind Geschwister, weil beide unsere Freiheits- und Menschenrechte einschränken.

Mit der Verleihung der zweiten Schweizer Big Brother Awards wenden wir uns gegen zunehmende Überwachung und Bespitzelung -- die im Übrigen bei weitem nicht nur von Staatsstellen erfolgt, sondern zunehmend auch von einzelnen Unternehmen: Wir alle hinterlassen viel mehr Datenspuren, als uns bewusst ist -- zum Beispiel beim Kauf von Taschenmessern oder von Schokolade. [...]

Pressemitteilung auf Deutsch (pdf, html), Französisch (pdf, html)

24.8.2001: Telepolis: Wie lebt es sich eigentlich als Big Brother?

Letztjährige Preisträger der Schweizer Big Brother Awards werden nur ungern an die widerfahrene Ehre erinnert [...]

20.8.2001: Pressemitteilung: 2. Schweizer Bigbrother Award: Bereits über 50 Nominationen eingereicht!

Für die diesjährige Verleihung der Schweizer Big Brother Awards sind nach Angaben der Organisatoren bereits über fünfzig Vorschläge eingereicht worden. Darunter finden sich staatliche Stellen, die unsorgfältig mit Datensammlungen umgehen oder den öffentlichen Raum mit Kameras überwachen, aber auch grosse Unternehmen der Telekommunikationsbranche, gegen die der Vorwurf des Datenhungers erhoben wird.

Die Liste der Nominierten enthält insbesondere auch Namen von Behörden und Firmen, die bereits im letztjährigen Wettbewerb mit einem Preis ausgezeichnet wurden. In ihren Stellungnahmen wiesen einige Sprecher der Preisträger die gegen sie erhobenen Vorwürfe klar zurück. Andere zeigten sich im Gegenteil stolz auf ihre Überwachungsleistungen. [...]

Pressemitteilung auf Deutsch (pdf, txt), Französisch (pdf, txt)

18.6.2001: Pressemitteilung: 2. Schweizer Bigbrother Award: Ausschreibung eröffnet

Kameraüberwachung am Arbeitsplatz, Datenschnüffelei im Internet, Adresshandel, Kontrolle der Telekommunikation... - die Beispiele von Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung häufen sich. Mit den Mitteln der elektronischen Datenverarbeitung und der modernen, teils satellitengestützten Datenübertragung wird es immer einfacher, uns zu überwachen und Angaben ?ber uns zu speichern.

Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie in Dutzenden von Datenbanken gespeichert sind und dass ihre Bewegungen immer stärker überwacht werden. Mit der Verleihung von speziellen Big Brother Awards soll auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht werden. [...]

Pressemitteilung auf Deutsch (pdf, txt), Französisch (pdf, txt)

Organisation
Archiv Schnüffelstaat Schweiz (ASS)
Swiss Internet User Group (SIUG)
Konzeptgruppe Rote Fabrik
Kontakt
bba c/o SIUG
Postfach 1908
8021 Zürich
info@bigbrotherawards.ch
http://www.bigbrotherawards.ch
PC: 87-67210-5
Preisträger 2001
Staat: Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten für ihre Bemühungen um eine Vernetzung ihrer Datensysteme.
Business: Krankenkasse SWICA für das von ihr vertriebene Computerprogramm zum Absenzenmanagement.
Kommunikation: Militärischer Nachrichtendienst für die Satellitenabhorchanlage ONYX.
Lebenswerk: Dieses Jahr konnte die Jury keinen Lebenswerk-Award für besonders hartnäckige Beschüffelung vergeben.
Winkelried: Michael Jordi von der Gewerkschaft VPOD und an eine nicht namentlich genannte Angestellte eines Call Centers, die sich gegen die Überwachung am Arbeitsplatz wehrten.
Preisträger letztes Jahr
Staat: VBS für das Spionageprojekt SATOS 3.
Business: Hoffmann La Roche für obligatorische Urintests ihrer Lehrlinge.
Kommunikation: Swisscom für Standorttracking von Natels.
Lebenswerk: Urs von Däniken als Chef Dienst für Analysen und Prävention bei der Bundespolizei.
Winkelried: Herr F., der sich weigerte, während des Golfkrieges illegale Listen von IrakerInnen zu erstellen und als Lohn dafür entlassen wurde.
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Zuletzt aktualisiert: Saturday, 07.09.2002 12:28:09